Enkeltrick

Enkeltrick und Co.: Mit diesen Maschen machen Betrüger Kasse. 8 Tipps zum Schutz

Bei Berta M. klingelt das Telefon. „Guten Tag, hier ist die Polizei.“ Ist etwas passiert? Der Seniorin schwirren sofort die schlimmsten Gedanken im Kopf herum. Nur eines kommt ihr nicht in den Sinn: Dass sie gerade übers Ohr gehauen wird. Enkeltrick & Co. – welche Maschen es gibt und wie Sie sich schützen.

Es ist ein Trick, auf den leider immer wieder Angerufene hereinfallen: Der vermeintliche Beamte erklärt, in der Wohngegend von Berta M. sei in den nächsten Tagen ein Einbruch geplant. Auch die Wohnung von Berta M. sei ins Visier der Verbrecher geraten. Er bietet ihr deshalb an, ihre Wertsachen so lange sicher zu verwahren, bis die Verbrecher geschnappt seien.

Die fiesen Maschen der Trickbetrüger

Berta M. ist jetzt natürlich um ihre Sicherheit besorgt und deshalb umso glücklicher, dass die Polizei sich um sie kümmert. Sie sammelt ihr Bargeld und ihren Schmuck zusammen und übergibt alles einem freundlichen Beamten, der kurz darauf „in Zivil“ bei ihr klingelt und alles in Empfang nimmt.

Natürlich sieht Berta M. ihre Wertsachen nie wieder. Die falschen Polizisten waren Schurken.

Wie funktionieren Enkeltrick & Co.?

Die dreisten Tricks funktionieren leider vor allem bei älteren Menschen. Denn besonders ältere Menschen vertrauen gerne auf Autoritätspersonen – und sind am Ende die Dummen. Die gängigsten Maschen der Betrüger:

  • Die Falschgeld-Masche

Die Betrüger rufen Ihre Opfer an und warnen vor Falschgeld, das gerade im Umlauf sei. Ein Beamter würde vorbeikommen und die Bargeldbestände zur Überprüfung abholen.

  • Der Bankkonto-Raub

Durch einen anderen Trick kommen die Betrüger sogar an das Bankkonto ihres Opfers. Es wäre in Gefahr, demnächst von Gaunern leergeräumt zu werden, behaupten sie. Umso bereitwilliger heben die Betroffenen ihr Geld ab und übergeben es den eigentlichen Kriminellen.

  • Der Enkeltrick 

Eine andere Masche missbraucht das Vertrauen der Opfer auf ebenso unverschämte Weise. Ist ein Enkel oder ein sonstiger Verwandter oder Bekannter am Telefon, der vorgibt, gerade in einer Notlage zu sein, heißt es: Vorsicht.

Immer braucht der angebliche Verwandte schnellstmöglich Geld – etwa, weil er einen Unfall hatte oder im Ausland krank geworden ist. Reagiert der Angerufene misstrauisch, wird der Druck erhöht. Es sei wirklich dringend. Ist das Opfer endlich zahlungswillig, holt ein Bote das Geld ab, um es dem Verwandten in Not zu überbringen. Und wenn der Betrag nicht sofort zur Verfügung steht? Dann zeigen sich die Betrüger oft wenig zimperlich: Das Opfer soll das Geld von der Bank abheben, notfalls sogar in Begleitung des Boten.

Und wieder gilt: Ist das Geld erst übergeben, schaut der Betroffene in die Röhre.

  • Die Gewinnspiel-Masche

Diese Masche erfreut sich besonders großer Beliebtheit bei Übeltätern. Diese rufen bei ihrem Opfer an und verkünden, dass ein großer Gewinn zu erwarten sei. Nun ginge es nur noch um Formalitäten: Eine Gebühr sei zu zahlen oder eine kostenpflichtige Hotline anzurufen, die dem Anrufer durch überhöhte Telefonkosten teuer zu stehen kommt.

Und natürlich gibt es am Ende keinen Gewinn, auch wenn der Betrogene alle Forderungen erfüllt. Die Täter haben ihr Geld bekommen und tauchen unter.

Trickbetrug am Telefon – lesen Sie hier noch mehr zu aktuellen Fällen und Hintergründen.

Die 8 besten Tipps für mehr Sicherheit vor Betrügern

Wie können Sie sich vor solch raffinierten Tricks schützen? Seien Sie vor allem wachsam. Die folgenden Tipps schärfen Ihre Sinne für Betrügereien und zeigen Ihnen, wie Sie den Tätern nicht in die Falle gehen:

  1. Seien Sie misstrauisch bei Personen, die Sie nicht kennen, besonders bei angeblichen Verwandten, von denen Sie vorher niemals etwas gehört haben. Erkundigen Sie sich genau, bevor Sie handeln.
  2. Lassen Sie sich nicht unter Zeitverzug zu einer Geldzahlung oder einer sonstigen Handlung drängen.
  3. Beenden Sie sofort das Telefonat, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt.
  4. Geben Sie keine persönlichen Informationen am Telefon preis, auch nicht an Unbekannte im direkten Gespräch.
  5. Vertrauen Sie Fremden niemals Geld oder Wertsachen an.
  6. Verständigen Sie notfalls die Polizei unter der Nummer der örtlichen Polizeidienststelle oder unter der 110 ohne Vorwahl. Nicht die Rückruffunktion verwenden! Eventuell haben die Täter Sie mit einer Nummer angerufen, die in ihrem Display als 110 erscheint.
  7. Geben Sie diese Hinweise an Familie und Bekannte weiter. Besonders ältere Personen sind oft das Ziel von Betrügern.
  8. Verwahren Sie Geld und Wertsachen in einem privaten, bankenunabhängigen Schließfach – auch das gibt Sicherheit vor Betrügern. Fragen zum Thema Schließfach? EMS gehört zu den sichersten bankenunabhängigen Schließfachanbietern in Europa. Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gern.

Mehr Tipps zum Thema Sicherheit finden Sie übrigens auf der Website des EOS Sicherheitsdiensts.



Über den Autor Bernd Elsenhans


Bernd Elsenhans war bis Ende 2021 Geschäftsführer der EOS Sicherheitsdienst GmbH & Co. KG und der EMS Werteinlagerung e.K. in Heidenheim an der Brenz. Als Sicherheitsexperte unterstützte er seine Kunden bei Werkschutz, Personenschutz und Veranstaltungssicherheit, bei der Abwehr von Wirtschaftskriminalität sowie bei Werttransporten und Werteinlagerung in eigens für Heidenheim erstellten, privaten Schließfächern. Bernd Elsenhans ist kooperatives Mitglied im Verband für Sicherheit in der Wirtschaft sowie 2. Vorsitzender des Vereins Freunde schaffen Freude e.V., einer Initiative zur Unterstützung von Menschen in Not. Er wurde bereits wiederholt mit dem Innovationspreis Ostwürttemberg ausgezeichnet, dem Mittelstandspreis Soziale Verantwortung und gehörte mit seinem Unternehmen EOS im Jahr 2015 zu den Finalisten für den OSPAs Security Outstanding Security Performance AWARD.